Die tägliche Lebenspraxis fordert uns immer wieder auf die "Lebensgäste" einzulassen. Mit "Lebensgäste" sind Ereignisse, Situationen, Themen, Menschen, die in unser Leben treten, gemeint. Sind wir ganz "Da", das heißt präsent in diesem Moment, dann können wir den Moment bewusst wahrnehmen. Wir bekommen mit, was der "Lebensgast" in uns auslöst. Wir spüren, wie wir mit unserem Körper, unseren Gefühlen und Gedanken in Resonanz mit dem "Lebensgast"gehen. In dieser Bewusstheit, können wir die Fähigkeit erlernen, mit uns verbunden zu bleiben und dem Moment. Hierzu ist es wichtig, den Moment anzunehmen und uns zu enthalten, das heißt die Selbstgespräche zu lassen.
Sind wir nicht bewusst, nehmen wir vielleicht noch den "Lebensgast" wahr, es fällt aber schwer, ihn mit den möglichen Körpersymptomen und Gedanken/Bewertungen in Verbindung zu bringen. Das hat meist zur Folge, dass wir uns immer mehr mit unseren "Geschichten zu dem Thema" verstricken und nur schwer herausfinden. Wir sind dann nicht mehr in dem Moment mit seinen Möglichkeiten, sondern bewegen uns in unserer eigenen "Bewertungswelt." Im Grunde sind wir in einer "Scheinrealität". Damit beginnt das eigentliche Leiden. Wir leiden nicht an dem Moment, sondern an unseren "Bewertungswelt" zu diesem Moment. Leiden beginnt und versperrt die vielen Wahlmöglichkeiten, die wir in jedem Moment haben.